Glaubst du an Wunder?

Die meisten erwachsenen Menschen verneinen diese Frage sofort. Wunder?! Gibt es doch nur im Märchen. Schade eigentlich, oder? Und doch gibt es eine Fragetechnik im systemischen Coaching, die ganz bewusst dazu einlädt in Wundern zu denken.

Die Wirkungsweise der Wunderfrage als systemische Coachingtechnik

„Stelle dir vor über Nacht würde ein Wunder geschehen und dein Problem wäre gelöst, woran würdest du es merken?“


So oder so ähnlich lautet die sog. Wunderfrage. Eine sehr bekannte Fragetechnik im systemischen Coaching. Und eine wirkungsvolle noch dazu. Warum? Weil sie unseren Fokus lenkt.
Weg vom Problem und hin zur Lösung.
Der gedankliche und gefühlte Shift hin zur Lösung eröffnet oft eine so neue Perspektive auf das Problem, dass es viel leichter fällt die konkreten nächsten Schritte dorthin zu unternehmen.

Außerdem wird die Lösung greifbarer. Natürlich geht es im Coaching nicht darum das Wunder immer zu 100% umzusetzen. Aber wenn wir uns einmal wirklich erlauben groß zu denken, die Aber-Stimme in unserem Kopf in Kaffeepause zu schicken, um zu fühlen wie es wäre, wenn…
Das schafft Motivation. Und die brauchen wir im Coaching, um in die Umsetzung zu kommen.
Alles Nörgeln und auf dem Problem verharren hingegen erzeugt eine negative Energie. Wir verharren dann in der Opferrolle. Unfähig etwas zu ändern. Ohnmächtig. Enttäuscht. Durch die Wunderfrage können wir also bewusst ins Handeln kommen.

Was dich hinter der Wunderfrage erwartet ist es wert hinzuschauen


Dazu ist es aber wichtig als Coach behutsam an der Frage dran zu bleiben. In 90% der Fälle höre ich als erste Antwort auf die Wunderfrage: „Weißt nicht, Wunder gibt es ja eh nicht.“
Und da fängt der Spaß erst an…indem ich gemeinsam mit dem Coachee gedanklich auf eine Reise gehe, wir ein Gedankenexperiment wagen oder einfach mal träumen. Das erlauben wir uns als rationale Erwachsene sehr selten.

Beispiel: Füße hochlegen im Karibikurlaub


Schritt 1: Dranbleiben


„Okay, und angenommen es gäbe sie doch, wie könnte es denn für dich aussehen?“
„Hmmmm….ich würde in der Karibik Urlaub machen, den weißen Strand, die Wärme und das blaue Wasser genießen – mit einem fruchtigen Cocktail in der Hand. Ich bräuchte weder Handy, noch Uhr. Ich hätte einfach Zeit in den Tag reinzuleben.“
Das Ganze könnte natürlich noch weiter ausgeschmückt werden. Lasse an dieser Stelle deinen eigenen Gedanken gern freien Lauf 😉 ...


Schritt 2: Was steckt dahinter


Im zweiten Schritt finden wir heraus, was hinter diesem Wunder steckt. In diesem Beispiel enthält das Wunder die Bedürfnisse nach Genuss, Zeit für sich, weniger Taktung, schöne Aussichten, körperliche Gemütlichkeit und Wärme.

Schritt 3: Wie können wir das Wunder in kleine Stückchen real werden lassen


In diesem Beispiel würden wir dann gemeinsam überlegen, wie du diese Bedürfnisse mehr in deinen Alltag integrieren kannst. Und oft helfen hier auch schon kleine Dinge, wie ein handyfreier Tag in der Woche, ein morgendliches Wellnessritual, ein Termin über den Mittag zum gesunden Essen, ein Bild der Karibik als Desktophintergrund, etc. Diese Kleinigkeiten in Summe machen einen Unterschied, denn du nimmst dich und deine Bedürfnisse wahr und wichtig.

Vom Wunder zur Lösung


Also auch dann, wenn das Wunder genauso nicht real wird, verrät uns die Vorstellung des Wunders sehr viel über das Lösungspotential.

  • unerfüllte Bedürfnisse, die wir im Alltag immer wegdrücken
  • Konkrete Ideen für next steps in Richtung Lösung
  • Erfahrungen und Erlebnisse, die uns unbewusst noch triggern
  • Intuitive Entscheidungen, die wir uns nicht trauen umzusetzen

Die Erarbeitung einer Lösungsvision ist gemeinsam mit der Zielklärung zu Beginn der wichtigste Meilenstein eines effektiven Coachings.

Manchmal ist es sogar der Knackpunkt, der Gamechanger, nachdem alles anders wird.
Versteht der Coachee, wo das Problem wirklich begraben ist, indem er sich erlaubt wirklich ohne wenn und aber mal hinzuschauen, was er gern hätte, kann die Motivation daraus einen Sog erzeugen, der uns glasklar und mühelos in Richtung Coachingziel laufen lässt. Je nachdem kann diese Erkenntnis, diese Klärungsarbeit sogar ausreichen, um selbst das Problem zu lösen. Einfach weil man neue Orientierung hat. Daher ist die Anfangsphase im Coaching extrem wichtig und gleichzeitig manchmal auch schon das Ende des Coachings.

Nur mutige Entscheidungen bergen die Chance auf den Jackpot

Ich kann mich persönlich auch noch sehr gut daran erinnern wie schwer mir in meiner Karriere eine Entscheidung fiel, die ich mit der Unterstützung einer wunderbaren Coach getroffen habe: Die Entscheidung, ob ich weiterhin in der Wissenschaft bleibe und an der Uni arbeite oder das damals noch unvorstellbare wagen und mich als Coach selbstständig machen sollte.
Da du diese Zeilen von mir liest, weißt du wie ich mich entschieden habe.
Und ich habe es nie bereut. Durch das Coaching gelang es mir meine eigenen Zweifel, Ängste und Sorgen diese Entscheidung betreffend für nur einen Tag komplett auszublenden. Und da habe ich es gespürt: Das Kribbeln der Vorfreude, wenn ich anderen durch meine Coachings helfen könnte, wenn ich meine eigene Chefin wäre, unabhängig und frei in der Umsetzung. Ich war so gut gelaunt, voller Energie und Tatendrang. Das war der Grundstein, der alles veränderte. Auf dieser Basis rechnete ich aus wie lange meine Reserven reichen würden, bis wann ich welchen Umsatz bräuchte, machten einen Zeitplan zur Finalisierung meiner Doktorarbeit, bereitete das Gespräch mit meiner Chefin vor (was mir nicht leicht fiel), erstellte meine Website und Angebote, usw.
Mein Wunder ist also auch nicht einfach so über Nacht entstanden, sondern war harte Arbeit, doch der Startpunkt war meine Motivation und Klarheit über meine berufliche Vision. Dafür bin ich losgegangen. Und ja – es gab dann natürlich auch Hoch und Tiefs, aber ich wusste einfach warum es sich lohnt.
Und daher lohnt es sich wirklich die Wunderfrage mal in Ruhe wirken zu lassen, darüber zu reflektieren, ganz konsequent naiv das Wunder auszumalen und davon dann loszulaufen, um es für sich bestmöglich umzusetzen. Denn es liegt an uns unsere Karriere und unser Arbeitsglück in die Hand zu nehmen. Ansonsten vergeuden wir einfach nur unsere wertvolle Arbeits- und Lebenszeit, in dem wir vielleicht Teil des Wunders eines anderen sind.

Zeit für dein Wunder


Ich hoffe, ich konnte dir hier ein paar Impulse und Inspirationen mitgeben, um deine wertvolle Karriere zu entdecken.
Wenn du magst, lasst uns gern weiter darüber reflektieren. In einer unverbindlichen 1:1 strategy session, schauen wir uns dein Wunder gemeinsam an. Klicke dich einfach in meinen online Terminkalender und buche dir einen Slot.

Ich freue mich auf dich!

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