Stress gibt es nicht!

Ich höre immer häufiger von meinen Kunden: „Ich bin so im Stress…!“ Aber haben Sie Stress schon mal gesehen? Wie sieht er oder sie denn aus? Wir können mit ihm oder ihr nicht sprechen. Würde mich mal interessieren… Stress ist nichts, das wir anfassen können. Also schwierig zu be-greifen. Wir alle empfinden das Ausmaß an Stress unterschiedlich. Denn Stress ist subjektiv. Stress ist ein Gefühl. Sind wir zu sehr gestresst, wünschen wir uns einfach mal nichts tun zu können.

Stress ist nicht per se negativ

Vielleicht haben Sie schon mal von sog. Eustress gehört. Das ist jenes Gefühl, das wir spüren können, wenn wir uns inmitten der Arbeitsberge super fühlen. Wir schaffen was! Adrenalin macht´s möglich und treibt uns zu Höchstleistungen an. Wir fühlen uns vielleicht so produktiv wie schon lange nicht mehr, wenn die Deadline nur nahe genug rückt. Execution mode ist angesagt! Prima. Genießen Sie es.
Aber hören Sie bitte auf, wenn´s am Schönsten ist. Denn der Anstieg der Leistungsfähigkeit ist von unserem Körper eher als Sprint und nicht als Marathon konzipiert. Betrachten wir diese Leistungsspitze als Normalfall und gewöhnen uns an das schöne Gefühl viel zu schaffen, wandelt sich der Eustress dennoch in Distress. Und dieser macht körperlich krank. Stress als Objekt gibt es also nicht, aber das subjektive Stressempfinden löst Symptome aus, die es real und objektiv betrachtet gibt!

Doch verfallen Sie nun bitte nicht in Tatenlosigkeit oder Lethargie, um sich bloß nicht zu stressen. Im Gegenteil. Aber das bewusste Abschalten nach stressigen Phasen, das Genießen von Pausen, das Runterfahren der beruflichen Gedanken am Abend und am Wochenende, das Kennenlernen der eigenen Leistungskurve – das alles sind Herausforderungen im beruflichen Kontext, die etwas Übung benötigen.
Daher benötigen wir emotionale Kompetenz, um mit dem Stressgefühl effektiv umzugehen.

Wie wäre es mit einem kleinen Selbstexperiment zu Beginn?

Stellen Sie sich bitte einen Timer auf 15 Min. Schließen Sie (z. B. in Ihrer Mittagspause) die Augen, setzen Sie sich entspannt hin und atmen Sie bewusst ein und aus. Beobachten Sie Ihre Atmung und auch Ihre Gedanken, sollten diese laut werden. Schieben Sie sie bei Seite und wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder Ihrer Atmung zu. Versuchen Sie auf diese Weise zu entspannen bis der Timer abgelaufen ist. Zu Beginn können sich 15Min sehr lange anfühlen, doch mit der Zeit wird Ihnen das An- und Abschalten immer schneller gelingen. Vor allem nehmen Sie so leichter wahr, wie gestresst Sie sich tatsächlich fühlen.

Viel Spaß dabei!

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