Lautet das Gebot in Zukunft 100% passendes Recruiting von Personal?

Die Zukunft Personal ist Europas größte Fachmesse in diesem Themenbereich. Wie in jedem Jahr trafen auch letzte Woche in Köln unzählige Besucher auf ebenso viele Aussteller. Eine von vier Hallen beschäftigte sich dabei nur mit dem Thema Recruiting. Dort begegnete mir das lila Monster, ich genoss das sehr leckere Eis beim orangenen Männchen und unterhielt mich mit beim Anbieter des steinigen Wegs. Auch ein Start Up nutzt den aktuellen Einhorn Hype und wirbt damit den passenden Traumjob-Arbeitgeber zu kennen. Dabei schien es mir, als drehte sich künftig alles um Recruiting.

Die Kernfrage dabei: Wie bekomme ich als Unternehmen den 100% passenden Mitarbeiter?

Wozu dieser passen muss? Zum Anforderungsprofil, das natürlich Qualifikationen und Kompetenzen enthält, plus Dinge wie personality, cultural, team fit und, und, und! Als Lösungsideen präsentierten sich etliche Testverfahren, Assessments, Online-Tools und Datenbanken. Klar, der war of talents scheint zwar schon lange Schnee von gestern, doch ausgefochten ist er noch lange nicht. Aus meiner Perspektive wirft diese Beobachtung zwei Fragen auf: Gibt es den 100% perfekten Mitarbeiter denn von Beginn an? Und, sagen wir mal ja, was wird nach dem erfolgreichen Recruiting unternommen, damit er bleiben möchte?

Durch den Fokus auf das optimale Recruiting wird eine Art Planungssicherheit suggeriert. Nach dem Motto: Bringt Frau X heute dieses Kompetenzbündel mit, wird sie künftig entsprechend performen. Doch so linear ist diese Rechnung in komplexen Unternehmen und sich rasch verändernden Zeiten leider nicht. Wie schnell verändern sich denn die Aufgaben, Zuständigkeitsbereiche und Projektziele? Change und Reorganisationen sind an der Tagesordnung und erfordern Veränderungsbereitschaft des Mitarbeiters.

Es geht um kontinuierliche Entwicklung

Young Professionals suchen zunächst eine Aufgabe, an der sie beruflich und persönlich wachsen können. Sie wollen Sinn in der täglichen Arbeit sehen und den Wert ihres Engagements verstehen. In der Praxis zeigt sich, ob das matching wirklich perfekt gelungen ist. Nicht selten kommt es zu Reibung, wenn man erstmal wirklich hinter die Fassade blicken kann. Aus dieser Energie kann ein wirklicher Fit entstehen. Beide Seiten müssen dazu ihre Werte, Anforderungen, Erwartungen, Strategien, etc. miteinander abgleichen. Dann kann langfristig eine Win-Win-Situation entstehen, in der die Mitarbeiter sich voll in ihrer Rolle einbringen wollen und dieses Engagement auch unternehmensseitig zu den Anforderungen passt.

Daher ist Recruiting sicher der erste Schritt, aber eben nur der erste und bitte nicht der letzte, was die Entwicklung des Personals und der entsprechenden Persönlichkeiten langfristig angeht.

Dieser kontinuierliche Entwicklungsprozess kann durch gezielte berufliche Herausforderungen, professionelles Coaching und begleitendes Training gefördert werden, um damit in Zukunft nicht nur passendes Personal zu finden, sondern es auch zu behalten.

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